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Eine Ohrplastik für mich oder mein Kind

Abstehende Ohren sind die am häufigsten vorkommenden Fehlbildungen der Ohren.
Im Gegensatz zum fernen Osten, wo sie oft als Zeichen von Klugheit und Wohlstand
betrachtet werden, wirken abstehende Ohren in unserer westlichen Welt eher belustigend
und reizen andere Kinder zu Hänseleien. Abstehende Ohren verursachen häufig
psychische Störungen, da diese Fehlbildungen bei Kindern Scham
und Minderwertigkeitsgefühle auslösen können. Abstehende Ohren sind in der Regel
durch eine angeborene Verformung der Ohrknorpel oder durch eine asymmetrische Entwicklung
einzelner Knorpelteile bedingt. Mit einer Operation läßt sich der Ohrknorpel neu formen
und das Ohr anlegen. Dieser Eingriff kann in jedem Alter vorgenommen werden.
Da der Eintritt in die Schule ein wesentliches Ereignis für die Kinder darstellt,
sollte aus psychischen Gründen eine operative Korrektur vor Schuleintritt,
spätestens aber zum 10. Lebensjahr erfolgen.

Was passiert dabei eigentlich ?

Da bei den abstehenden Ohren meist die Hauptfältelung der Ohrmuschel,
die sogenannte Anthelix, entweder zu schwach ausgebildet ist oder gar ganz fehlt,
muß der Ohrknorpel neu geformt und in dieser neuen Form fixiert werden.
Gelegentlich handelt es sich um eine kombinierte Fehlbildung,
an denen auch andere Teile des Ohres beteiligt sind.
Der Ohrmuschelknorpel wird bei der von uns bevorzugten Technik
von einem weitgehend verdeckten Schnitt innerhalb des Ohrmuschelrandes freigelegt
und mit einem feinen Diamantschleifkopf ausgedünnt, bis sich der Knorpel
in die gewünschte Form legt und dann mit 3-4 feinen U-Nähten fixiert wird.
Anschließend wird die Haut mit einer fortlaufenden Naht verschlossen.
Sollte allein mit dieser Technik die Ohrform nicht ausreichend zu korrigieren sein,
kann von einem zusätzlichen Schnitt an der Rückseite der Ohrmuschel
eine weitere Verkleinerung erfolgen.

Anästhesieform und Klinikaufenthalt

Die Operation kann bei Erwachsenen und Schulkindern unter örtlicher Betäubung
durchgeführt werden. Sollten Sie jedoch für sich oder Ihr Kind eine Vollnarkose
bevorzugen, müssen entsprechende Voruntersuchungen für die Anästhesie am Vortag
in der Klinik durchgeführt werden. In einem Vorgespräch wird Ihnen der Narkosearzt
alle notwendigen Erläuterungen geben. Kinder und Erwachsene, die in örtlicher Betäubung
operiert werden, kommen am Tag der Operation in die Klinik und können am Tag
nach der Operation die Klinik wieder verlassen. Wenn keine Komplikationen auftreten,
kann der Eingriff auch ambulant ausgeführt werden.

Wie verläuft die Operation ?

Der Patient liegt in Rückenlage mit leicht erhöhtem Kopf.
Nach einer desinfizierten Waschung des Gesichtes sowie des Haaransatzes
werden die Haare und der übrige Körper bis zum Hals mit sterilen Tüchern abgedeckt.
Ihr Gesicht bleibt dabei frei. Für die örtliche Betäubung ist ein kleiner,
kaum schmerzhafter Einstich hinter dem Ohrläppchen erforderlich.
Zusätzlich wird die Haut in der Ohrmuschel betäubt. Der Hautschnitt und die Nähte
sind nicht zu spüren, beim Einschleifen des Knorpels hören und spüren Sie
ein summendes Geräusch. Nach Formung des Ohrknorpels und Fixierung
mit bleibenden durchsichtigen Nähten wird die Hautwunde mit einer fortlaufend
genähten Naht verschlossen. Bei beiderseits abstehenden Ohren wird zunächst eine Seite,
dann die andere fertiggestellt. Der Eingriff dauert etwa 50 Minuten.
Im Anschluß an die Operation werden beide Ohren mit Pflasterzügel fixiert,
auf welche ein Mützenverband kommt.
Erwachsene können gleich ein breites Stirnband tragen.

Was passiert nach der Operation ?

Unmittelbar nach der Operation ist mit leichten Schmerzen und evtl.
mit einer bläulichen Verfärbung zu rechnen. Beides bildet sich innerhalb
von einigen Tagen zurück. Beim Schlafen und Liegen sollten Sie die ersten
drei Wochen einen Mützenverband oder ein weiches Stirnband tragen,
damit es zu keiner Abknickung der Ohrmuschel kommt. Außerdem sind die Ohren
solange noch geschwollen und berührungsempfindlich. Die Pflaster und der Hautfaden
am Ohr werden nach ca. 10 Tagen bei Wiedervorstellung in der Praxis entfernt.
Die endgültige Ohrform ist wegen der noch bestehenden Restschwellung erst
nach 2-3 Monaten erreicht. Die Narbe verblaßt im Laufe der Zeit und ist später
kaum noch erkennbar. Sollte der Eingriff ambulant durchgeführt werden,
muß beachtet werden, daß das Reaktionsvermögen nach der Anwendung
eines Beruhigungs-, Schmerz- oder Betäubungsmittels vorübergehend beeinträchtigt ist.
Lassen Sie sich oder Ihr Kind deshalb abholen und sorgen Sie für eine ständige
Aufsicht in den ersten 24 Stunden.

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